Seine Solo-CD „Le belle immagini“ bei Sony Classical war ein fulminanter Auftakt des Countertenors Valer Sabadus in die Saison 2014/15. Mit der Titelrolle in Georg Friedrich Händels (1685-1759) „Teseo“ bei den Händel-Festspielen Karlsruhe ist der junge, inzwischen international bekannte Sänger wieder in einer szenischen Neuproduktion zu erleben. Die Premiere, mit der auch die diesjährigen Händel-Festspiele eröffnet werden, findet am 20. Februar am Staatstheater Karlsruhe statt, Folgeaufführungen sind am 22., 25. und 27. Februar sowie am 01. März.
Das ‚dramma tragico‘ „Teseo“ wurde 1713 am Londoner Queen‘s Theatre uraufgeführt und gehört somit zu den frühen Opern Händels. Für die Komposition ließ er sich das Libretto „Thésée“ von Philippe Quinault (1635-1688) bearbeiten, das dieser wiederum für Jean-Baptiste Lully (1632-1687) in Paris verfasst hatte. Entsprechend französischer Theatertradition ist „Teseo“ Händels einzige Oper mit den für die französischen Theaterbühne üblichen fünf Akten. Trotz der Kürze zählt es zu dessen starken Werken. 1947 bei den Göttinger Händel-Festspielen wiederentdeckt, ist es nun erstmals auch in Karlsruhe zu erleben. Die Rolle des Teseo ist für einen Soprankastraten geschrieben: Valeriano Pellegrini (c1663-1746) wird heute in erster Linie mit Händel in Verbindung gesetzt. Er sang, noch in Italien, 1709 den Nero in Händels „Agrippina“ und folgte ihm 1712 nach London. Bei der Uraufführung von „Teseo“ war der Sänger bereits 40 Jahre alt. Seine Stimme muss allerdings noch enorm gewesen sein, was sich an der technischen Raffinesse der Partie zeigt. Mit Valer Sabadus kann die hohe und technisch herausfordernde Partie bei den diesjährigen Händel-Festspielen Karlsruhe mit einem der erfolgreichsten Countertenöre besetzt werden. „Meine Rolle zeichnet sich durch stark kontrastierende Szenen und sehr eingängige und abwechslungsreiche Melodien aus. Händel schrieb zu seinem „Teseo“ einmalig schöne Musik, die all diese verschiedenen Emotionen in den innigsten und gleichzeitig furiosesten Arien zum Ausdruck bringt”, sagt Valer Sabadus über seine Partie. Für ihn ist der Teseo ein Rollendebüt. „Griechische Mythologien und griechische Mythen sind gefüllt mit einer Unzahl von griechischen Helden – wie z.B. Teseo, der seinerzeit mit Hilfe des Ariadnefadens aus dem Labyrinth des Minotaurus entkam. In Händels Oper geht es nicht unbedingt um schreckliche Bestienkämpfe, sondern vielmehr um einen erbitterten Liebeskampf“, so der Sänger.
Valer Sabadus ist der spannendste Countertenor Deutschlands der jüngeren Generation. Sein Markenzeichen ist die engelsgleiche, klare und warme Stimme, die die FAZ als „leicht wie ein Seidentuch“ beschreibt. Dank stupender Technik erbringt er im wahrsten Sinne gesangliche „Höchst“leistungen. Auf der hochgelobten, jüngsten Solo-CD „Le belle immagini“ widmet sich der Sony-Exklusivkünstler dem Soprankastraten Guiseppe Millico (1737-1802), für den sowohl Antonio Sacchini als auch Christoph Willibald Gluck komponierten. Bereits für seine Debüt-CD „Hasse reloaded“ (OehmsClassics) erhielt er grandiose Besprechungen, den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2012 und den ‘International Classical Music Award’ (ICMA) als ‘Young Artist of the Year – Vocal’ 2013. Für seine nächsten Opernproduktionen geht Valer Sabadus nach der Karlsruher „Teseo“-Produktion zurück an die Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf, wo er in der Wiederaufnahme von Stefan Herheims gefeiertem „Xerxes“ (Händel) wieder in der Titelpartie zu erleben ist (WA-Premiere 22. April). Eine Wiederentdeckung und Neuproduktion gibt es ab dem 30. Mai am Hessischen Staatstheater Wiesbaden mit Leonardo Vincis „Catone in Utica“, Folgeproduktion der inzwischen zum Kult gewordenen Oper „Artaserse“ des gleichen Komponisten. Mit den Aufführungsdaten erscheint bei Decca darüber hinaus noch eine CD-Weltersteinspielung (Mai 2015).
Teseo – Händel-Festspiele Karlsruhe 2015
Oper von Georg Friedrich Händel HWV 9
Premiere: Fr 20. Februar, Staatstheater Karlsruhe, Großes Haus
Folgeaufführungen: So 22., Mi 25., Fr 27. Februar, So 01. März
Besetzung:
Valer Sabadus, Teseo
Yetzabel Arias Fernández, Agilea
Flavio Ferri-Benedetti, Egeo
Roberta Invernizzi, Medea
Larissa Wäspy, Clizia
Terry Wey, Arcane
Mehmet Altiparmak, Priester der Minerva
Deutsche Händel-Solisten
Michael Form, Musikalische Leitung
Daniel Pfluger, Regie
Flurin Borg Madsen, Bühne
Janine Werthmann, Kostüme
Michael Fichtenholz, Dramaturgie