Für seine erste CD „Le belle immagini“ bei Sony Classical hat Valer Sabadus sich Musik ausgesucht, die Christoph Willibald Gluck (1714-1787), dessen 300. Geburtstag die Klassik-Welt dieses Jahr feiert, und sein Zeitgenosse, der Italiener Antonio Sacchini (1730-1786), für einen der berühmtesten Sänger der damaligen Zeit, den Kastraten Giuseppe Millico, geschrieben haben. Acht der insgesamt 13 Arien, die Sabadus mit der Münchner Hofkapelle unter Leitung von Alessandro De Marchi und dem Chor des Bayerischen Rundfunks aufnahm, sind Weltersteinspielungen.
Dazu zählen Ausschnitte aus der sogenannten „Parma-Fassung“ von Glucks berühmter Oper „Orfeo“ (1769) und aus seiner ersten Wiener Oper „Semiramide riconosciuta" (1748). Die drei Arien des in Florenz geborenen Komponisten Antonio Sacchini stammen aus dessen Londoner Erfolgsoper „Le Cid“ (1773) und sind ebenfalls Weltersteinspielungen. Star der damaligen Produktion war Millico, der in der Rolle des Titelhelden Rodrigo, des sagenumwobenen spanischen Ritters „El Cid“, mit brillanten Koloraturen und rührenden Effekten triumphierte. Komplettiert wird das in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk aufgenommene Album mit Instrumentalsätzen aus Glucks „Orfeo“ (Parma-Fassung) sowie aus seiner bekannten Ballettmusik „Don Juan“ (1761).
Mit dem Album knüpft Valer Sabadus, der zu den Shooting-Stars der Countertenor-Szene gehört, an seine langjährige Beschäftigung mit dem Opernschaffen Glucks an. So war er Anfang 2014 an der gefeierten Weltersteinspielung von Glucks „La Clemenza di Tito“ (deutsche harmonia mundi) beteiligt. Schon 2011 sang er den „Orfeo“ in der bekannten Wiener Originalfassung von Glucks „Orfeo ed Euridice“. Ursprünglich hatte Gluck die Partie für den Altkastraten Gaetano Guadagni geschrieben. 1769 richtete Gluck die Oper neu für die Hochzeit des Herzogs von Parma ein und transponierte die Partie für den Soprankastraten Giuseppe Millico nach oben. Diese „Parma“-Version ist jetzt erstmals auf CD zu hören. Außerdem präsentiert Valer Sabadus Arien aus der Reformoper „Paride ed Elena“, die der Wiener Hofkapellmeister Gluck 1770 extra für Giuseppe Millico komponiert hatte. Eine weitere Arie, die Millico in Parma gesungen hat, stammt hingegen aus Glucks erster Wiener Oper „Semiramide riconosciuta“, die noch gänzlich der „Opera seria"-Tradition verpflichtet war und damit Millicos große künstlerische Vielseitigkeit in den verschiedenen Stilen unterstreicht.